Motorradrouten im westlichen Ligurien

Vorschläge für schöne Routen auf zwei Rädern, die Meer und ligurisches Hinterland verbinden

 JUN  2017

Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, mit dem Motorrad die malerischen Straßen entlang zu fahren? Denn davon gibt es sehr viele – und alle bieten eine nahezu atemberaubende Landschaft! Sie könnten auf diese Weise die teilweise undurchdringlichen Schönheiten dieser Region auf sich einwirken lassen, und zwar aus einer ganz neuen Perspektive. Und Sie werden auf mittelalterliche Dörfer treffen und dabei teilweise gewundene Straßen passieren, die vielleicht aus der Sicht des Fahrers nicht alle aufregend erscheinen mögen, aber das Reizvolle daran liegt in der Betrachtung der Landschaft.
Wir werden Ihnen einige Vorschläge hinsichtlich der zu passierenden Strecken unterbreiten und beginnen dabei im westlich gelegenen Gebiet.

Die ”Alpi Marittime“ – die Seealpen

Die Strecke ist zwar nicht lang, dafür aber anspruchsvoll, da sie über enge und gewundene Bergstraßen führt, und man nur auf einigen Abschnitten die Geschwindigkeit erhöhen kann.
Gestartet wird von Imperia aus hinauf in Richtung Costarainera, von wo aus das Meer dominiert und von wo aus es weitergeht nach Taggia. Sie werden dabei auf sehr viel Olivenanbau stoßen, schließlich handelt es sich um die Gegend der “Oliva Taggiasca” – der Taggiasca-Olive, die besonders ist in ihrer Art, und aus der ein Öl gewonnen wird, das berühmt ist für seinen niedrigen Säuregehalt.
Von hier aus führt die Straße entlang dem Flussbett Argentina sanft bergauf.
Badalucco ist der erste Ort, auf den Sie treffen werden, mit einem Zentrum, das von engen Gassen charakterisiert und von der Festung dominiert wird. Von dort oben ist die Aussicht wirklich atemberaubend.
Fünfzehn Kilometer entfernt liegt Molini di Triora, zuvor werden Sie auf einige wenige Häuser treffen. Für Motorradfans ist dies eine wirklich interessante Strecke mit ihren Kurven und Gegenkurven.
Sobald Sie Molini verlassen, treffen Sie auf einen Schiefersteinbruch. Dieses Material hat das Valle Argentina in der ganzen Welt berühmt gemacht, denn ein Großteil der sich im Umlauf befindlichen Billardtische besitzen unter dem grünen Tuch einen Boden, der genau aus diesem Schiefer hergestellt wird.
Der nächste Halt ist in Triora, einem kleinem Dorf mit aneinandergereihten Häusern, wo Sie erneut auf den Schiefer treffen werden, denn viele Hausstürze sind aus diesem Material gemacht, auf welchem Daten oder Familienwappen eingraviert werden. Neben dem historischen Zentrum sollten Sie ebenfalls unbedingt das “Museo delle Streghe” –das Hexenmuseum– besuchen, denn Triora ist berühmt für die Legenden über diese Charaktere.
Nachdem Sie Triora verlassen haben, überqueren Sie Wiesen und Wälder, bis Sie den Teglia-Pass auf 1.387 Metern über dem Meeresspiegel erreichen. Die Straße ist weiterhin gewunden und panoramisch zugleich, bis man auf die SS 28 trifft, wonach Sie sich dann in Richtung Pieve di Teco halten müssen, ein weiteres Dorf mit charakteristischen Steinkonstruktionen und Arkadenstraßen. Anschließend gehts weiter in Richtung Colle di Nava.
Entlang des Verlaufes des Flusses Tanaro erreichen Sie dann Ponte di Nava und nach wenigen weiteren Kilometern Ormea, ein schönes mittelalterliches Dorf, das unter einem Felsvorsprung gelegen ist.
Garessio, wo Sie anschließend ankommen werden, ist eine Ansiedlung mittelalterlichen Ursprungs, welche noch immer teilweise von Mauern umgeben und berühmt ist für seine Thermen. Auch das lokale Naturmuseum ist interessant und einen Besuch wert.
Ab diesem Punkt kehrt man dann langsam wieder zum Meer zurück, indem man sich in Richtung Castelvecchio di Rocca Barbena hält. Sie sollten jedoch unbedingt auf dem Hügel San Bernardo eine kurze Rast einlegen, um die Aussicht auf die Berge des Piemont und auf die ligurischen landschaftlichen Erhebungen zu genießen.
Ab Castelvecchio di Rocca Barbena wird die Straße schmaler, und bevor Sie in Albenga die Küste erreichen, haben Sie in Zuccarello nochmals die Möglichkeit, eine kleine Pause einzulegen.

Triora, Liguria

San Bartolomeo al Mare – Ventimiglia

Diese Strecke ist extrem faszinierend, weil sie quasi ständig entlang der Küste verläuft, und weil man bekannte Orte wie Diano Marina, San Lorenzo, San Bartolomeo al Mare und Arma di Taggia durchquert.
Halten Sie sich dabei in Richtung Sanremo, wo Sie natürlich unbedingt für eine Besichtigung anhalten sollten, um die bürgerliche und mittelalterliche Architektur des historischen Zentrums zu bewundern, einen wahren Mix an Stilrichtungen, welche die Liebhaber der Kunstgeschichte begeistern werden. Auch das “Casinò Municipale”, also das städtische Kasino, sollten Sie sich nicht entgehen lassen.
Nach der Besichtigung der “Città dei Fiori” schlagen wir Ihnen die folgende Tour vor: Halten Sie sich in Richtung Ceriana und dann weiter nach Baiardo, Apricale, Isolabona und Dolceacqua.
Auch wenn dies eine kleine Abweichung vom Meer und seinen Szenarien darstellt, lohnt es sich auf jeden Fall, denn all diese Ortschaften stellen wahre kleine “Perlen” dar. Dolceacqua ist berühmt für seine Burg und den Rossese-Wein. Apricale ist ein kleines auf einem Hügel gelegenes Dorf mit eigener handwerklicher Brauerei, welches bereits als eines der schönsten Dörfer Italiens erklärt wurde. Baiardo und Isolabona sind zwar weniger bekannt, aber dennoch zwei weitere “Perlen”, die Sie nicht enttäuschen werden.
Die letzte Etappe der Wegstrecke ist Ventimiglia. Wir empfehlen Ihnen, den alten Teil des Ortes zu erkunden, und wenn Sie an einem Freitag dort sein sollten, werden Sie auch Gelegenheit haben, die Verkaufsstände des großen Marktes zu durchstöbern.

Triora, Liguria

Von Savona nach Albenga

Eine zwar kurze, aber nicht weniger schöne Strecke als die anderen.
Sie ist sicherlich weniger anspruchsvoll als andere, weil man sich entlang der Via Aurelia halten muss, auch wenn es gleichermaßen viele Kurven im Kontakt mit dem Meer gibt.
Zu den wichtigsten Zentren zählen Vado Ligure, wo Sie unbedingt die Festung San Giacomo besuchen müssen, sowie Finale Ligure mit seinem mittelalterlichen historischen Zentrum, Zeitzeugnis des Marchesato del Finale, ein im Mittelalter gegründeter antiker Staat.
Der zweite Teil der Strecke weist weniger Kurven auf als der erste, aber auch hier fehlt es nicht an Orten, wo es sich durchaus lohnt anzuhalten, um diese zu Fuß zu erkunden – wie die Schlösser von Pietra Ligure und Borghetto Santo Spirito.

Borghetto Santo Spirito, Liguria, Castello Borelli

Mit dem Motorrad ab Celle Ligure

Sie starten von Celle Ligure aus, an der Ausfahrt der Autobahn A10, und halten sich in Fahrtrichtung Savona, durchqueren dann die gesamte Stadt bis zu der über den Bach führenden Brücke. Fahren Sie dann weiter in Richtung Santuario, bis die Strasse bergauf führt in Richtung des Monte Ombre. Auf Ihrem Weg treffen Sie auf die schöne Villa Doria der alten ligurischen Adelsfamilie und auf den Berg San Giorgio.
Es handelt sich hierbei um eine weitere Strecke, für die sich die Zentauren-Experten wahrlich begeistern: perfekter Asphalt und enge Kurven, wo man das Gas wirklich gut dosieren muss. Nach ein paar Haarnadelkurven erreichen Sie dann Montenotte, wo die Straße beginnt hinabzuführen nach Pontinvrea. Lassen Sie sich an dieser Stelle nicht die Aussicht entgehen, denn hier liegt der Naturpark der Piana Crixia. Am besten legen Sie danach eine Pause in Ponte Erro ein, um die wunderbar weichen “amaretti” zu probieren – die Spezialität des Ortes.
Anschließend setzt man sich dann langsam wieder in Gang und kehrt nach Celle Ligure zurück.

Cairo Montenotte, Liguria

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