Die Tage werden länger und wärmer. Das Frühjahr ist in ganz Ligurien angekommen. Und somit sind wir in einem der besten Trekking-Zeiträume, auch um unser Abenteuer weiterzuführen: Die LiguriaTrekkingeXperience!
Für diese vierte Etappe sind wir nach Andora, einem kleinen Städtchen am Meer gegangen, das sich an der östlichen Küste der ‚Riviera dei Fiori‘ erhebt.
Hier erwartet uns ein ebenso einfacher wie interessanter Panoramaweg: Der ‚Sentiero Mezzacqua‚, der vom Meer Andoras bis zum Ortsteil Colla Micheri, einer alten Ansiedlung römischen Ursprungs führt. Sie liegt über dem Meer und blickt darauf.
Dieser Weg kann dank seiner Einfachheit und des milden Klimas von Ligurien während des gesamten Jahresverlaufes und selbst während schöner Wintertage durchlaufen werden!
Der ‚Sentiero Mezzacqua‘: Trekking von Andora nach Colla Micheri
Unser Ausgangspunkt ist der Kai von Andora. Ein sehr angenehmer und suggestiver Spazierweg am Meer, der dem berühmten norwegischen Erforscher und Anthropologen Thor Heyerdahl gewidmet ist.
Heyrdahl beschloss tatsächlich, hier seine letzten Lebensjahre zu verbringen.
Er ließ sich vielleicht durch die atemberaubenden Panoramen der reizvollen Ortschaft Colla Micheri bezaubern. Es ist kein Zufall, dass eben dieses kleine Dorf auch das Ziel unseres Trekkingausfluges ist!
Vom Kai aus erreichen wir ‚Via Mezzacqua‘ und laufen dabei durch das Zentrum von Andora. Entlang dieser asphaltierten Straße, die der Strecke ihren Namen gibt, bemerken wir die Hinweise zur Kapelle von Mezzacqua, einem Kirchlein mit Portikus aus Stein, die wirklich einen Besuch verdient.
Nach weiteren 200 Metern auf ‚Via Mezzacqua‘ treffen wir auf eine Schranke, die Autos den Weg versperrt.
Ab hier beginnen der Feldweg und der eigentliche Naturpfad.
Der Pfad ist einfach und nicht sehr anspruchsvoll. So können wir diesen Spaziergang im Grünen Liguriens voll genießen. Die große Vielfalt der vorhandenen Pflanzenarten fällt uns angenehm auf. Insbesondere müssen wir einfach die kräftigen Eichen- und Haselnussbaumpflanzen bewundern, die uns neben ihrer für uns sichtbaren Schönheit auch auf unserem Weg Schatten spenden.
Wir folgen den zahlreichen Hinweisen und kommen zur Kirche von San Damiano, die im Juni 1460 auf 113 Metern ü. d. M. erbaut wurde. Das Kirchlein aus Stein, das durch die Baumkronen von zwei hochgewachsenen Pinienbäumen geschützt wird, ist inzwischen seit Jahren verlassen. Deshalb ist die ganze Atmosphäre, die wir hier einatmen, besonders romantisch und suggestiv.
Auf einer Seite der Kirche befindet sich eine Inschrift, die das Baudatum und den Namen des Auftraggebers wiedergibt.
In der Nähe der Kirche von San Damiano bemerken wir zwei Hinweisschilder: das erste zeigt den Weg, der zur Burg von Andora und zur Kirche der Heiligen Giacomo und Filippo führt. Wir wissen, dass wir zahlreiche und interessante Fundstücke des Mittelalterlichen Weges finden werden, wenn wir diesem Hinweis folgen. Allerdings beschließen wir, diese Strecke für einen anderen Trekkingtag aufzuheben und folgen also dem Naturpfad ‚Sentiero Mezzacqua‘.
Hier kreuzt unser Weg den einer der ältesten Straßen von ganz Ligurien: die ‚Via Iulia Augusta‚, die Kaiser Oktavian Augustus im Jahr 13 v. Chr. erbauen ließ.
Wenn wir sie circa 10 – 15 Minuten hochlaufen, kommen wir bei der Ortschaft Colla Micheri an.
Während wir die Steinpflasterstraßen des Orts durchlaufen, die von Steinbögen überzogen sind, wird uns sofort klar, dass die Zeit hier offenbar stehengeblieben ist. Jeder Winkel, jede Gasse und auch der hübsche, kleine und zentral gelegene, gepflasterte Platz scheinen aus einem Geschichtsbuch entsprungen und schaffen eine suggestive in die Vergangenheit getauchte Atmosphäre.
Zum Abschluss unseres Abenteuers folgen wir dem Weg, der oberhalb der Ortschaft verläuft und uns zur alten Steinmühle bringt. Dieses Rundgebäude erhebt sich am Gipfel des Vorgebirges. Von der Mühle und vom Pfad am Kamm des Berges, der von hier weiter verläuft, blicken wir auf eine unglaubliche Schönheit: Andora liegt zu unseren Füßen, das Meer glänzt unter dem Widerschein der Sonne und die einsam liegende Insel Gallinara scheint auf dem Wasser zu schwimmen.
Dieser in die Natur getauchte Pfad schenkt uns viele Emotionen. Wir lassen uns von der Schönheit und Ruhe des Ortes einhüllen, bis wir glückselig beschließen, uns wieder auf den Weg zu machen und zum Meer zurückzukehren.
Unter folgendem Link finden Sie unsere Unterkunftsmöglichkeiten in Andora: